3D-Oberflächeninspektion in der Automobilproduktion
31.01.2013
Für die Oberflächeninspektion in der Automobilproduktion hat die INB Vision AG - ein Unternehmen von Micro-Epsilon – einen „Digitalen Abziehstein“ entwickelt. Dieses Verfahren wird nun erstmals auf Kunststoff-Tankklappen eingesetzt. Im Unterschied zum Prüfverfahren aus dem Presswerk und Karosseriebau auf Blechen erfolgt das Abziehen in diesem Fall nicht physisch, sondern digital. Die Oberfläche wird nicht taktil, sondern optisch „abgezogen“ und somit nicht beschädigt. Nachdem der 3D-Sensor die Tankklappe optisch erfasst hat, wird analog zur Länge des physischen Abziehsteins eine virtuelle Strecke definiert. Diese Strecke wird in einer vorgegebenen Richtung Punkt für Punkt über das Bauteil „geführt“. Dabei kommt sie jeweils auf den höchsten Punkten zum Liegen. Anschließend wird der Abstand zwischen Strecke und 3D-Oberflächendaten bestimmt.
Im Gegensatz zu seinem realen Bruder, bestimmt der Digitale Abziehstein nicht nur den Ort und den Typ der Abweichung (z.B. Beule oder Delle), sondern liefert zusätzlich Informationen über die laterale Ausdehnung und vor allem die Höhe bzw. Tiefe und damit die Relevanz eines Fehlers. Das Resultat wird farbig in einer sog. DefectMap dargestellt. Bei der Inline-Prüfung direkt hinter der Spritzgussmaschine trifft das System anhand von vorgegebenen Schwellwerten eine automatische iO-/niO-Entscheidung.